pplznet - Ein moderner Standard für Bürgernetze
Projekte für Bürgernetze gibt es bereits. pplznet setzt neue Maßstäbe. Mehr Flexibilität, maximale Transparenz und Performance.
In meinem golem.de Artikel vom Septemper 2022 skizziere ich Vorteile aber auch Herausforderungen, auf dem Weg Bürgernetzen zu einer größeren Verbreitung zu verhelfen. Dazu ist ein stabiles und wohl durchachtes Konzept erforderlich. Bereits heute gibt es einige sehr erfolgreiche Projekte. Leider sind diese weltweit durchaus stark fragmentiert und decken zumeist nur einen Teil dessen ab, was mit pplznet ermöglicht werden soll.
Leider sind zudem die Werkzeuge der vorhandenen Projekte zu speziell und ermöglichen kaum Varianz. Gluon ist ein gutes Beispiel für ein wirklich tolles Projekt. Freifunk ist jedoch leider ziemlich unflexibel und schränkt sich technologisch zu stark ein.
Zur Zeit bin ich dabei einen neuen Standard zu definieren und arbeite dafür sowohl mit virtuellen aber auch physischen Testumgebungen. Dabei gilt es die Grenzen des derzeit Machbaren zu erforschen. Ein anderes Ziel ist die Festlegung möglichst sinnvoller Vorgaben bei gleichzeitiger Berücksichtung für Flexibilität. Die Anforderungen an ein Bürgernetz sind von Fall zu Fall unterschiedlich.
Einer der wichtigsten Faktoren für eine bürgerlich betriebene Infrastruktur ist den Wartungsaufwand so gering wie möglich zu halten. Die Erprobungsphase muss deswegen diesen Punkt in den Vordergrund stellen. Ein wichtiger Aspekt ist die proaktive Überwachung der Struktur. Fehler müssen frühzeitig erkannt und an einen zuständigen Betreuer übermittelt werden. Selbstverständlich geht es in erster Instanz darum Fehler von Grund auf zu vermeiden.
Eine weitere Komponente bei dem Betrieb einer wartungsarmen Struktur ist die automatisierte Verteilung von Updates. Diese sollten so koordiniert und durchgeführt werden, dass es nicht zur Unterbrechnung der Konnektivität führt. Sie sind außerdem erforderlich um die Umgebung zukunftssicher zu halten. Die Betreuer sollten auch beim Thema Update möglichst wenig Zeit investieren müssen.
Im junicast Wiki erläutere ich die Vorteile, die ein pplznet basiertes Netzwerk bieten soll. Dabei möchte ich hier den Punkt der Krisensicherheit hervorheben. In Deutschland erleiden wir kaum größere Ausfälle der Infrastruktur. Das liegt natürlich vor allen Dingen daran, dass wir kaum Krisen erleben, egal welcher Natur. Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Internet Infrastruktur grundsätzlich auf wackeligen Füßen steht. Besonders die privaten Internetanschlüsse weisen keinerlei Redundanzen auf und laufen gleich an mehreren Stellen über sogenannte Single Point of Failure (SPF). Fällt der Strom an einer zentralen Stelle aus, kann das zu großflächigen Blackouts führen. In der Technik eines Internet Providers gibt es in der Regel oft mehrere dieser SPF. Selbst ein kleiner Fehler kann eine immense Auswirkung haben.
Im pplznet soll dies vom Kern her vermieden werden. Infrastrukturen sollen verteilt aufgebaut und möglichst dezentral funktionieren. Selbst in einer größeren Krise könnte man immerhin die Kommunikation innerhalb größerer Zellen sicherstellen, selbst wenn das Internet nicht verfügbar sein sollte. Ein Szenario, was heute bei den globalen Entwicklungen ganz und gar nicht mehr unrealistisch erscheint. Einige Länder haben bereits Szenarien durchgespielt, die versuchen ihre eigene Kommunikationsinfrastruktur aufrecht zu erhalten, wenn weite Teile es Internet nicht mehr nutzbar sein sollten.
Erst wenn etwas passiert neigt der Mensch zu erkennen, was man präventiv hätte tun sollen. Lasst es uns nicht soweit kommen. Lasst uns jetzt schon vorsorgen, denn Kommunikation ist besonders in Krisensituationen äußerst wichtig. Ich suche aktiv engagierte und leidenschaftliche Mitstreiter. Bitte scheut euch nicht mich zu kontaktieren.